Aus dem alten Stamm Isais
wächst ein neuer, junger Sproß hervor.

Was niemand für möglich gehalten hat,
geschieht.

Manchmal lohnt es sich,
zum zweitenmal hinzuschauen;
genauer hinzuschauen.

Ich weiß noch, wie erstaunt ich in Afrika war,
als ich die Schnittflächen über den Wurzeln
der Gum Trees sah:
ganz aus der Mitte erwuchs:
ein neuer Sproß.

Ganz entgegen der menschlichen Logik:
was nicht sein kann, das darf auch nicht sein.

Doch!   sagt dieser neue Sproß.
Er wächst dort, mitten aus dem Tod, wo nichts mehr ist.
Doch!   sagt dieser neue Sproß:
gerade hier, gerade jetzt!

Die Profeten sehen in Jesus diesen neuen Sproß.
So ganz offensichtlich ruht der Geist Gottes auf ihm.

In ihm "steht der Himmel offen", Gerechtigkeit,
Weisheit, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht, Einsicht ...

In ihm erscheint uns Gottes Einladung, Gottes Barmherzigkeit,
Gottes ausgestreckten Arme ...
nein, in ihm erscheint uns Gott selber!

Das ist ja ganz unglaublich!
Damals, für die Menschen,
die sahen, wie andere durch Jesus geheilt wurden,
ja, wie die ganze Schöpfung durch Jesus geheilt wurde.
Unglaublich.

Auch heute: wir wagen ihn nicht zu bitten, aus falscher Scham.
Wir kennen ihn zu wenig,
wir wissen nicht mehr, wie wir ihn ansprechen sollen.

Lesung aus dem Buch Jesaja
(11, 1-2, 4a+b, 5)

An jenem Tag
wächst aus dem Baumstumpf Isais
ein Reis hervor,
ein junger Trieb aus seinen Wurzeln
bringt Frucht.

Der Geist des Herrn
läßt sich nieder auf ihm,
der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist des Rates und der Stärke,
der Geist der Erkenntnis
und der Gottesfurcht.

Er richtet die Hilflosen
gerecht
und entscheidet
für die Armen des Landes,
wie es recht ist.

Gerechtigkeit ist der Gürtel
um seine Hüften;
Treue
der Gürtel um seinen Leib.

Du, Jesus.
Bruder.
Herr.
Sproß des Isaias.
Sohn Davids.
Sohn der Maria.

Du, hilf uns in dieser Zeit!