Ostern 2007

schnitt.jpg Ist sie ein Übel,
diese Fremdheit und Ferne?
Müsste uns ein Maler
mit weitausgestreckten Armen darstellen,
verzweifelt in dem vergeblichen Versuch,
die Anderen
zu erreichen?

Paul Mercier: "Nachtzug nach Lissabon", S. 101

wo ist denn das kreuz?
das kreuz ist fleischgeworden in der haltung des menschen

ausgestreckt zwischen himmel und erde

wie ein kranker auf einer trage
wie die kranken in den betten hier im krankenhaus:

leibhaftig sind viele kranke das kreuz geworden.

wenn nur die arme nicht so sperrig wären!
ein kreuz durchkreuzt auch manches
es lässt sich nicht leicht wegtun und einordnen

das kreuz ist nicht begrenzt;
die linien gehen hinaus bis in das weltall.

noch immer leiden die menschen - wie jesus, damals
noch immer kreuzigen menschen ihre mitmenschen: wie damals

noch immer sehnt sich die ganze schöpfung danach,
endlich frei von tod und leid zu sein,
dass sich gottes herrlichkeit über uns ergießt,

dass wir endlich heil werden,
dass uns endlich heil wird
für immer.

das Ziel ist vor unseren augen,
den augen des glaubens.

wird uns unser weg dorthin bringen,
ein weg, der oft genug wie ein kreuzweg aussieht
und sich auch so anfühlt?

mit dem, der neben ihm am kreuz hängt
wollen wir rufen: denk an uns, wenn du in dein reich kommst!

er hat immer an uns gedacht; er lässt uns nicht fallen.
in ewigkeit nicht. amen.

P. Wolf Zanorashe Schmidt S. J.

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