MARTIN UND DER BETTLER: VON DRAUSSEN NACH DRINNEN

--- UND UMGEKEHRT!



DER BETTLER

kommt von draussen nach drinnen
und findet Gemeinschaft, Leben und Wärme.
In der geschenkten Gemeinschaft findet er Christus.

Vorher war er vor der Stadt,
vor dem Tor, vor dem Zugang zur Gesellschaft,
der schützenden, bergenden Gemeinschaft der Menschen. Draussen.

Durch die Liebestat des Martin kommt er nach drinnen

darf teil-haben (Mantel!); jemand teilt wirklich mit ihm, 50/50;
er wird als Mensch respektiert, und zwar ohne Vorleistung
(erstmal waschen! erstmal entlausen; erstmal kämmen!
 "Sonst kann ich dich -auch als Helfer!- nicht akzeptieren!").
Er erfährt menschliche Wärme und Geborgenheit,
nicht nur durch den Mantel, sondern durch Martin's liebevolle Tat.
Martin hat ihn als Bruder angesehen und 50/50 mit ihm geteilt.
Wie man mit einem gleichwertigen Bruder oder einer leiblichen Schwester teilt.

Warum "teilen" wir nicht?
Wir geben in der Regel nur Überflüssiges ab!

togethkl


MARTIN

kommt von drinnen nach draussen
und findet Gemeinschaft, Leben und Wärme.
In der ihm neuen und geschenkten Gemeinschaft
mit den Armen findet er Christus.

Martin ist draußen vor der Wirklichkeit der meisten lebenden Menschen.
Denn Martin kennt keine Armut, keine Not und weiß nicht, wie "Armut" sich anfühlt!
Genießt seinen Wohlstand und ignoriert (oder kennt gar nicht wirklich!) die Not der Armen.
Ihren täglichen Kampf um Wohnung, Miete, Medizin, Arzt, Schulbesuch der Kinder, Bildung,
Freiheit, Beruf und Anstellung, Aufgabe im Leben ... "Gebraucht zu werden".

Durch seine Tat des Teilens und durch seine Achtsamkeit und Liebe
kommt auch Martin nach DRINNEN:

IN DIE WELT DER ARMEN!
(US amerikanische Jesuitennovizen werden für 6 Monate nach Haiti in eine arme Familie
 im Slum geschickt, um dort mit zu leben! = "Insertion" oder "Inkulturation" in die Welt
 der Armen. Wir "spielen" nicht nur "arm", sondern wir werden es!!)
Dort entdeckt Martin den Christus der Armen; entdeckt seine Brüder und Schwestern,
entdeckt eine Gemeinschaft, die zusammenhält, trägt und sich gegenseitig hilft.
Martin erfährt und wird diese Erfahrung geschenkt, wie liebevoll und sorgfältig
die meisten Armen sich um die Zukunft ihrer Kinder kümmern und sich mühen.
Martin entdeckt, wie wertvoll unsere Nahrung ist (besonders, wenn man hungern muss
und keine hat!) und wie sorgfältig Menschen mit den Gaben der Schöpfung umgehen
lernen müssen.

Wolf Z. Schmidt S. J.

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