Johannesevangelium 17, 1 - 11a
Jesus ist der Weg zu Gott

"Wer mich sieht, sieht den Vater. Ich und der Vater sind eins".
Jesus nennt Gott "Abba", das ist ein Kosename -unerhört!!-
und bedeutet etwa "Väterchen", "Daddy". Jesus ist nicht eine Interpretation Gottes;
er ist nicht der "Junior Chef", ein Prophet Gottes etwa, nein,
er ist mit seinem ganzen Wesen und Sein ganz Gott.

So ist Gott in Bezug auf uns Menschen:
Er vergibt Sündern und beruft sie in sein "Team":
Maria von Magdala, Zachäus, den Zöllner Matthäus, den Christenverfolger Paulus,
der, der den Mund immer voll nimmt: Petrus, den Exzentriker und Wüstenprediger Johannes ...

Sie alle finden ihren Wert wieder, nach der Begegnung mit Jesus.

Gott teilt unsere tagtägliche Mühe, unsere Not,
den Hunger der vielen Menschen auf dieser Erde, die Suche nach einem besseren Leben.
Gott weint um jeden einzelnen Flüchtling, der im Mittelmeer ertrinkt.
Gott klagt nicht nur über den Tod des Lazarus, sondern auch über den Tod der Terroristenopfer
in Ägypten, in England, in Frankreich, in den USA.

Das war nie so gedacht, dass wir uns zu Richtern aufschwingen könnten
und über das Leben und den Tod von anderen Menschen bestimmen können.

Papst Franziskus hat gestern die Jugendlichen in Genua bei seinem Besuch dazu aufgerufen,
sie möchten nicht nur "Touristen" in ihrem eigenen Leben sein.
Touristen kommen und gehen, ruhen sich aus,
nehmen aber am eigentlichen Leben und den inneren Kämpfen der Menschen keinen Anteil.
Sie bleiben "Besucher".

Ja, und fragen wir uns selbst schon auch:
wann habe ich das letzte Mal um jemanden geweint
Mit jemandem geweint?
Wann konnte ich aus tiefstem Herzen Anteil nehmen??

Und wenn mir gar nichts einfällt
-was ich nicht glauben kann-
dann zwicke ich mich besser in den Arm, um zu sehen, ob ich noch lebendig bin!?

Die ganze Art und Weise, wie Jesus den Menschen begegnet:
er segnet die Kinder, er tröstet die weinenden Frauen,
er vergibt dem Räuber am Kreuz neben ihm und und und ...
die ganze Weise des Menschseins Jesu ist für uns Christen normativ.

DSDS: "Deutschland sucht den Superstar!"

b034k.jpg Das brauchen wir gar nicht.
Wir haben unseren Superstar längst gefunden:
Jesus Christus.

Wie viele Heilslehren und wie viele Heilslehrer
brauchen wir denn noch?

Wir sind ja kaum in der Lage,
auch nur mehr als eine der Seligpreisungen zu leben!

Sprechen wir die Wahrheit, wenn wir im Credo bekennen:
Ich glaube an Jesus Christus, den Herrn?

Gott hat sich ein für alle Mal "in unsere Hände gegeben":
In der Menschwerdung, in Jesus Christus,
in seinem Wort,
im gesegneten, gebrochenen und miteinander geteilten Brot
und der Liebe, die uns alle in ihm herzlich verbindet und eint.

Wir danken dir, Gott.

Wolf Z. Schmidt S. J.