2 Gebete

DIE FARBEN DES LEBENS

Guter, menschenfreundlicher Gott,
du bist der Gott unseres Lebens,
du schenkst uns in aller Erstarrung
in Angst
in Alter
in Verzweiflung
neue Lebendigkeit.

Du zeigst uns immer wieder Wege
aus der Ausweglosigkeit
Wege durch die W üste
Wege durch Sackgassen und Einbahnstra ßen,
Wege, wo wir alleine
uns selbst überlassen
keine mehr sehen konnten
und uns entmutigt am Wegesrand ausruhten.

Oft sind es die anonymen Engel,
Frauen und M änner
von dir gesandt
auch wenn sie selbst es nicht wissen.
Sie haben den Krug mit frischem Wasser
und das Brot, das uns st ärkt,
das Wort, das uns neuen Mut und
Hoffnung gibt
auch wenn wir nicht wissen, wie.

Wir ahnen deine Hand
hinter allem Geschehen an den Tagen
du bist uns gut
und du sorgst f ür uns
im Leben und im Sterben.

Du wirst da sein,
wie mein bester Freund, wie eine Mutter,
wie unser Arzt und Heiland,
wie ein Stern, der uns Pilger f ührt.

Wolf Z. Schmidt S. J.

TOD

Grausig
ist der Tod,
und kalt.
Und weniger.
Der Atem,
der Herzschlag,
reduziert.
Angst
ums Herz
mein Gott,
schwitzend
die letzte Stunde
mein Gott,
und Enge
Fluchtwege
abgeschnitten.
Und Enge
im Herzen
ich warte
auf die Enge
des Sarges.
Aus.
Ausatmen
rasselnder Atem
wirrer Blick
um Hilfe
keine
um Hilfe
geh nun
Aus.
Das Dunkel
barmherzig
meine Schuld
best ändig
vor mir
getilgt.
Tod du
nun bin ich
per du
mit dir.
Und nahe.

Wolf Z. Schmidt S. J.