Der Durst des Menschen und der Hunger des Menschen.
zwei immer wiederkehrende Mangelerscheinungen unseres Leibes.
Israel hatte erlebt, ganz extrem in der Wüste, was Hunger und Durst waren.
Wie sie lebensbedrohlich werden können,
ja unsere Existenz in Frage stellen, wenn sie länger andauern.
Nie kreist unser Denken und Sehnen so ausschließlich um Trank und um Nahrung,
je länger wir darben, dürsten und hungern.
Die Psalmen fassen unser Gefühl in Worte, wenn sie sagen:
wir dürsten und hungern nach dem lebendigen Gott.
Wir dürsten und hungern nach Liebe, nach Gerechtigkeit, nach Ansehen, nach Gemeinschaft,
nach Rettung, nach ewigem Heil.
Das allerdings wird uns kein Brunnenwasser und kein Weizenbrot stillen.
Ja, selbst die Eucharistie,
die Trank für die Dürstenden
und Brot für die Hungernden ist,
die Gemeinschaft stiftet beim geteilten Brot und Wein,
selbst die Eucharistie
bleibt zurück hinter dem,
was wir mit ganzem Herzen suchen:
die Begegnung mit dem lebendigen Gott,
von Angesicht zu Angesicht,
nicht mehr vermittelt und gebrochen,
nicht mehr hungrig und durstig
in einer "experimentellen Wüste", den Exerzitien!
Gott, du mein Gott, dich suche ich
hinter allen Zeichen und Gleichnissen. |
Gottes Initiative bedeutet dann:
ihr könnt mich finden! Ich habe euch gefunden!
Seht euch satt.
Löscht euren Durst!
Darum bin ich geworden, für euch!
In der Krippe,
aus der Jesus herauswächst;
am Kreuz,
von dem sein toter Leib abgenommen wird;
und im leeren Grab,
aus dem er auferweckt wurde:
darin gipfelt unsere Hoffnung,
dass unser Sehnen, unser Durst erfüllt werden,
dass wir "Leben in Fülle" erhalten
beim Gott des Lebens.
Wolf Z. Schmidt S. J. |
Jesus stellte sich hin und rief:
Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt.
Wie die Schrift sagt: aus seinem Inneren werden Ströme von
lebendigem Wasser fließen.
Johannesevangelium, Kapitel 7, Verse 37b und 38
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